Virtuelle Einsatzübung

Eine Einsatzübung im Corona-Lockdown - geht nicht? Geht doch! Am Samstag, 20. März 2021, kamen 17 aktive Einsatzkräfte unserer Ortsgruppe zur virtuellen Einsatzübung zusammen. Unsere Ausbilder hatten das Format als Experiment speziell für diesen Tag vorbereitet.

Das angenommene Szenario: eine große Sportveranstaltung im Herrenberger Längenholzzentrum mit Aktivitäten im Freibad, in einer Sporthalle, auf dem Schulhof und auf einer Laufstrecke über die angrenzenden Feldwege. Zur Absicherung dieser Veranstaltung wurden unsere DLRG-Helfer in sechs einzelne Trupps mit unterschiedlichen Aufgaben eingeteilt.

Technisch wurde die Übung mit mehreren Video-Konferenzen umgesetzt. Jeder Trupp befand sich in einem separaten Konferenzraum, wo sich die Wasserretter untereinander sehen und miteinander sprechen konnten. Zusätzlich war jeder per Telefon in eine übergreifende Konferenz eingewählt, die als Funkkanal zwischen den Trupps und der Einsatzleitung fungierte.

Die einzelnen Ereignisse und Notfälle wurden dann von der Übungsleitung jeweils direkt in die Trupp-Meetings eingespielt. Zur Abarbeitung jeder Situation war ein interaktives Whiteboard vorbereitet, in dem die Einsatzkräfte ihre Maßnahmen dokumentierten und die Ausbilder die jeweiligen Auswirkungen bzw. Reaktionen des Patienten hinzufügten.

Schwerpunkt der Übung war das Arbeiten in einzelnen Einheiten und die Kommunikation mit der Einsatzleitung über Meldungen und Befehle. Doch auch das korrekte Abarbeiten medizinischer Notfälle inklusive Dokumentation wurde geübt. Hier profitierten insbesondere die jüngeren Übungsteilnehmer, da sie immer gemeinsam mit erfahreneren Wasserrettern, Sanitätern oder Führungskräften eingeteilt waren. Zusätzlich wurden über verschiedene Ereignisse während der Übung die meisten Trupps durchgetauscht, sodass jeder mit verschiedenen Kameraden zusammenarbeiten konnte und musste.

Insgesamt wurden während der rund dreistündigen Übung 22 Notfalleinsätze und etliche weitere Ereignisse wie Suchaufträge, die Einrichtung eines Sanitätszeltes oder das Checken eines Notfallrucksacks abgearbeitet. Der Beweis, dass eine Einsatzübung auch virtuell stattfinden kann, wurde an diesem Tag definitiv erbracht. Teilnehmer wie Ausbilder waren mit dem Verlauf hoch zufrieden!

Veröffentlicht: 25.03.2021
Autor/in: Tobias Maier
Kategorie: Rettungsschwimmen, Wasserrettungsdienst