Hauptversammlung am 16. Februar 2020

"Unsere Mitglieder waren über 1.300 Wachstunden ehrenamtlich im Herrenberger Kombibad und im Freibad Hildrizhausen im Einsatz. Die vielen Stunden jedoch, die unsere Mitglieder im vergangenen Jahr darüber hinaus geleistet haben, um das Angebot der DLRG zu verbessern und anzupassen, lassen sich kaum in Zahlen widerspiegeln. Das verdient einfach großen Respekt", sagt der Vorsitzende der DLRG Ortsgruppe Herrenberg, Michael Gussmann. "Mit unserem neuen Vereinsheim wollen wir dazu beitragen, Freiraum zu schaffen, um unsere Mitglieder zu entlasten."

Die Planungen für das neue Vereinsheim laufen im Hintergrund auf Hochtouren. "Vor zwei Jahren haben wir mit der Konzeption begonnen. Zwischenzeitlich haben wir ein Grundstück und sind mit der Planung weit fort geschritten. Doch alle finalen Angebote liegen uns noch nicht vor. Der Finanzierungsbedarf ist für uns relativ hoch. Nachdem es noch viele offene Punkte gibt ist eine Abstimmung heute jedoch nicht möglich. Daher wird es eine außerordentliche Hauptversammlung geben", erklärt Ulrike Schiller, bei den Herrenbergern als Schriftführerin und stv. Leiterin Finanzen im Vorstand. Der Termin ist am Donnerstag, den 2. April 2020, avisiert.

"Zum ersten Mal haben wir die 100er-Marke erreicht mit exakt 100 abgenommen Rettungsschwimmabzeichen Silber", berichtet Ausbildungsleiter Tobias Maier von Rekorden im Jugend- und Rettungsschwimmen. Die Herrenberger bieten ihre Kombikurse für die Rettungsschwimmabzeichen auch Interessierten von außerhalb Herrenbergs an und messen seitdem die Entfernung des am weitesten angereisten Teilnehmers. Der bisherige Rekord aus Sylt sei eingestellt. "Der neue Rekordhalter mit dem am weitesten entferntesten Wohnort, kann nun sein Rettungsschwimmabzeichen, bei welchem es sich um ein internationales Abzeichen handelt, an seinem Wohnort in Portugal einsetzen", so Maier. Auch personell gab es eine Änderung, so konnte Julian Wilke als neuer Ressortleiter für Rettungsschwimmen gewonnen werden.

Auch im Ressort Jugendschwimmen gab es mit Jelena Schlanke als neuer Ressortleiterin eine personelle Veränderung. Als Pilotprojekt fand 2019 ein sogenannter "Abzeichentag" statt, an welchem alle interessierten Kinder und Jugendliche ein Jugendschwimmabzeichen absolvieren konnten. Im Jugendschwimmen gibt es außerdem eine neue Gruppe für blinde Kinder. Für zehn Jahre außergewöhnliches Engagement in der Leitung und Kursplanung im Ressort Babyschwimmen wurden Birgit Görner und Martina Wiedmaier mit dem Verdienstzeichen der DLRG in Bronze geehrt. Im Rettungssport wurde bei den Landesmeisterschaften der siebte Platz von 17 Mannschaften erreicht.

Mit vielen Beispielen zeige sich die Ortsgruppe als moderner Dienstleister. "Im Sanitätswesen konnten wir unser Angebot erweitern. Wir haben Fortbildungen für Landfrauen, Mitarbeiter in der Pflege und Lehrer angeboten", erläutert die bisherige Einsatzleiterin Jasmin Dengler in ihrem Bericht. Als neue Erste-Hilfe-Ausbilderin steht Ann-Kathrin Brösamle bereit, welche auch eine besondere Auszeichnung für vielfältige Aktivitäten erhielt. In der Notfalldarstellung gab es drei neue Ausbilderinnen. Im Wasserrettungsdienst bildeten sich Einsatzkräfte am Breitenauer See und am Rhein fort, da Herrenberg über keinen See ausreichender Größe verfügt. Als neuer Wachführer qualifizierte sich Philipp Hörsch und als neuer Strömungsretter-Ausbilder, Markus Schneider, welcher einer von nur 100 in ganz Deutschland ist. Eine besondere Auszeichnung für Hilfeleistung aus Lebensgefahr wurde an Jonathan Schäberle vergeben, der eine Nichtschwimmerin vor dem Ertrinken gerettet hat.

Jugendleiterin Luisa Beßler konnte von verschiedenen Aktivitäten wie der Auslandsfreizeit nach Skovbyholm in Dänemark, dem Zeltlager und dem Ausflug ins Erlebnisbad Rulantica in Rust sowie einem Weihnachtswettkampf mit 110 Teilnehmern berichten. Beim Jugend-Einsatz-Team, abgekürzt JET, handelt es sich um ein absolutes Highlight für Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren. Aktuell gibt es elf Teilnehmer. Die Anzahl der Teilnehmer hatte sich dabei im Laufe des Jahres seit Beginn im Februar verdoppelt und steigt auch im aktuellen Jahr bereits weiter an.

Positives gab es auch von der Mitgliederentwicklung zu berichten. "Wir haben uns wieder vergrößert auf nun 785 Mitglieder. Das Durchschnittsalter ist dabei auf über 21 Jahre angestiegen, da die Mitglieder bei uns sehr jung beginnen, meist mit dem Anfängerschwimmen und dann lange Zeit bleiben", teilt Ulrike Schiller mit.

Schatzmeister Philipp Schiller konnte von ausgeglichenen Finanzen mit einem Plus von über 98.000 Euro berichten. Es gab weniger Ausgaben und mehr Einnahmen auch durch eine höhere Anzahl an Kursen als geplant sowie mehr Wachdienste. Das Groß der Einnahmen kam allerdings durch Spenden für das neue Vereinsheim zustande, auf welche die Ortgruppe zur Finanzierung angewiesen ist. Kassenprüferin Laura Hoß bescheinigte korrekte Buchführung mit keinerlei Beanstandung. Ihr Vorschlag auf Entlastung wurde einstimmig angenommen. Ebenso wurde die weitere Vorstandschaft einstimmig entlastet.

Bei den anstehenden Wahlen gab es eine Änderung im Vorstand. Die bisherige Technische Leiterin im Einsatz, Jasmin Dengler, verlässt den Vorstand. Seit 2005 war sie aktiv im Vorstand als stellvertretende Jugendleiterin, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit und zuletzt als Leiterin Einsatz tätig. Markus Schneider wurde einstimmig als ihr Nachfolger gewählt. Ein Blumenstrauß in den Farben der DLRG, gelb und rot, wurde ihr zum Dank überreicht.

In seinem Grußworte dankte Stefan Metzing, Finanzbürgermeister von Herrenberg, welcher als Dezernent für das Bäderwesen verantwortlich ist, der DLRG für den Wachdienst sowie die große Palette an Angeboten für die ganze Bevölkerung. Der Einsatz der Ehrenamtlichen sei insbesondere deswegen wichtig, da immer mehr Kinder nicht schwimmen können und die DLRG diesem Trend entgegenwirkt. In der Ortsgruppe herrsche insgesamt ein toller Esprit. Man solle das Wort Hoffnung daher ad acta legen, es bestehe vielmehr Gewissheit über eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Stadt und der DLRG auch zur Schaffung des neuen Vereinsheims.

Der Bürgermeister von Hildrizhausen, Matthias Schöck, war wiedermal beeindruckend davon, was die DLRG Ortsgruppe auf die Beine stellt. Auch in Hildrizhausen war die DLRG-Familie durch Beteiligung beim Dorffest, beim Dorfcafé und durch Aquafitness-Angeboten sowie der Rettungswache im Freibad sehr präsent.

Dr. Reinhard Höhn, Vorsitzender im DLRG-Bezirk Glems-Schönbuch e.V., leitete Grüße vom Bezirksvorstand an die Ortsgruppe Herrenberg weiter, welche es nicht nur geschafft habe in den letzten 20 Jahren die Mitgliederzahl zu verdreifachen. Sie gilt heute auch als die stärkste Ortsgruppe mit den meisten Aktivitäten und sei recht breit aufgestellt, was kaum eine andere Ortsgruppe so leistet. Er freue sich insbesondere über das JET, welches eine Quelle des Nachwuchses sei um neue Einsatzkräfte zu gewinnen.

Welche Treue die Mitglieder ihrer Ortsgruppe entgegen bringen, wurde wieder einmal bei den Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft deutlich. So konnten für 10 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden: Jana Horrer, Dennis Bauernfeind, Markus Ostertag, Tobias Vetter, Luisa Beßler, Anne Bettermann, Christoph Kreisel, Marvin Diederichs. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt: Nicole Matzner, Sarah Hätinger, Ulrike Schiller, Sara Selzer-Christ.

Veröffentlicht: 17.02.2020
Autor/in: Claudius Banani
Kategorie: Vereinsleben, Ehrungen

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