Per Kompaktkurs zum Rettungsschwimmabzeichen

Vom 31. März bis 2. April fand in Herrenberg ein Kompaktkurs für das Rettungsschwimmabzeichen Silber statt. Unser Reporter Claudius Banani hat sich bei den Teilnehmern umgehört.

"Mehr als 500 Menschen sind 2016 bei Badeunfällen in Deutschland ertrunken, 49 Badetote mehr als im Jahr davor. Rettungsschwimmer können im Fall eines Falles dabei helfen ein Menschenleben zu retten. Bei der DLRG Ortsgruppe Herrenberg haben soeben 17 neue Rettungsschwimmer ihre Prüfung erfolgreich abgelegt", so Tobias Maier (29), Technischer Leiter und Ausbilder für Rettungsschwimmer seit 11 Jahren. "Es ist beeindruckend, wie motiviert die Teilnehmer mitmachen. Unser Wissen weiterzugeben macht uns riesig Spaß. Das Besondere bei uns ist die Ausbildung in einem Kompaktseminar. Von Freitag Mittag bis Sonntag Abend können die Teilnehmer in nur drei Tagen eine Zertifizierung erreichen. Aus ganz Deutschland sind deswegen schon viele Personen zu uns gekommen".

Eine davon ist Marike Stöver (30), die an der Universität Hamburg mit Fachrichtung Archäologie studiert. "Für die Ausbildung zum Forschungstaucher wird das Rettungsschwimmabzeichen Silber benötigt. Der Kompaktkurs ist eine tolle Möglichkeit dieses schnell zu erreichen. Die Ausbildung in Herrenberg in dieser kompakten Form ist deutschlandweit einzigartig", erläutert sie.

Um Rettungsschwimmer werden zu können, werden gute schwimmerische Fähigkeiten vorausgesetzt. Diese haben auch die jüngsten Teilnehmerinnen bewiesen, die 15 Jahre alt sind. Annika Matthäus, Naomi Berger und Lea Trapp sind schon seit 6 Jahren im Verein und schätzen das Rettungsschwimmen als tollen Freizeitsport ohne Wettbewerbsdruck.

"Man kann nicht früh genug schwimmen lernen. Unser Motto lautet: Vom Nichtschwimmer zum Schwimmer und vom Schwimmer zum Rettungsschwimmer", sagt Thomas Junker (52), der den Erste Hilfe Kurs leitet. "Man kann an unseren Ausbildungswochenenden entweder nur Erste Hilfe oder nur Rettungsschwimmen belegen oder beides kombiniert."

Bei der Ortsgruppe freut man sich nicht nur über die Teilnahme der eigenen Vereinsmitglieder, sondern auch über die vielen Personen von außerhalb des Vereins. Die Teilnehmer haben vielfältige Motive. Christoph Reutter (33), CNC Programmierer, sagt: "Das ist eine super interessante Fortbildung. Ich bin das erste Mal dabei. Den Kurs kann man immer brauchen und ich kann ihn jedem empfehlen." Philipp Königer (26), Student der Fächer Sport und Englisch in Tübingen ergänzt: "Ich schließe mein Studium bald ab. Dazu benötige ich das Rettungsschwimmabzeichen Silber. Ich bin froh, dass ich den Kompaktkurs in Herrenberg machen kann."

Nadine Grimmeisen (35), Lehrerin an der Theodor-Schüz-Realschule in Herrenberg weist auf eine weitere Besonderheit hin. "Das so genannte 'Seepferdchen für alle'-Programm wird für Multiplikatoren wie beispielsweise Erzieherinnen, Lehrerinnen und Tagesmütter angeboten, damit möglichst viele Kinder Schwimmen lernen." Mithilfe dessen können weitgehend kostenneutral die genannten Gruppen ausgebildet werden.

Eine weitere Fortbildungsmöglichkeit innerhalb der DLRG erläutert Christian Wallenwein (30), Business Manager Medizintechnik: "Strömungsretter sind speziell ausgebildete und ausgerüstete Rettungsschwimmer für den Einsatz in schnell fließenden Gewässern und bei Hochwasser. In der Ortsgruppe gibt es eine tolle Gemeinschaft und die Mischung aus Vereinsleben, Sport und Weiterbildung stimmt."

Veröffentlicht: 02.04.2017
Autor/in: Claudius Banani
Kategorie: Rettungsschwimmen